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Sommer Open Air in Montabaur begeistert

| Press

Die Band Supagroove und die Ensembles des Musikvereins Holler geben für Stefan-Morsch-Stiftung musikalisch ihr Bestes

wwz 2019 06 21Der Musikverein Holler und die Band Supagroove hatten mit hohem Aufwand an „Man-(Woman-)power“ und Material den Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur für ihr abwechslungsreiches und alle Zuhörer mitreißendes Benefizkonzert in eine tolle Open-Air-Bühne verwandelt.  Foto: Musikverein Holler

Montabaur. „Das ist typisch für den Westerwald: Ehrenamt und Gemeinsinn sind hier stark“, sagte Stadtbürgermeisterin und Schirmherrin Gabi Wieland in ihrer kurzen Begrüßung mit Blick auf den proppenvollen Konrad-Adenauer-Platz zu Beginn des 5. Sommer Open Airs des Musikvereins Holler am letzten Samstag im Herzen von Montabaur, und sie meinte damit nicht nur die zahlreichen Besucher, sondern insbesondere die Organisatoren der Veranstaltung, den Musikverein Holler und die Band Supagroove, die mit hohem Aufwand an „Man-(Woman-)power“ und Material den Platz in eine tolle Open-Air-Bühne verwandelt hatten.

Dass der Wettergott trotz anfangs sehr gewittriger Prognosen letztlich für „Supawetter“ sorgte, darf ohne Zweifel als das verdiente Glück der Tüchtigen bezeichnet werden. Von Anfang an hatte man wie schon in den Vorjahren den Reinerlös für eine gute Sache bestimmt: in diesem Jahr die Stefan-Morsch-Stiftung, die mit ihren Typisierungen dem zentralen Knochenmarkspender-Register in Deutschland (ZKRD) zuarbeitet. Auch vor Ort konnte man sich registrieren lassen.

Was die drei Ensembles mit rund 100 Musikern – das Jugendorchester des Jugendmusikvereins Holler, das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Holler (SBO) und die Coverband Supa-groove – gemeinsam präsentierten, war erste Sahne. So zumindest konnte man die Reaktion des allergrößten Teils der Besucher deuten, die in Montabaur echtes Open-Air-Feeling genießen konnten. Das Jugendorchester unter der Leitung von Marcus Müller eröffnete mit sinfonischer Blasmusik („Mount Everest“), Filmmusik („Pirates of the Caribbean“) und Latin-Rhythmen („Masquenada“) gekonnt ein äußerst abwechslungsreiches und mitreißendes Programm, bevor das SBO und Supagroove gemeinsam auf der stattlichen Bühne Platz fanden.

Die 75 Musiker des SBO unter der Leitung von Ulrich Reifenrath namentlich zu nennen, ist natürlich unmöglich, leichter ist das bei Supagroove: allen voran die bezaubernde Sängerin Thea Gharibian, Gitarrist Matthias Münz, Bassist Dominik Staudt, Keyboarder Dirk Günster, Schlagzeuger Christian Weber-Laudagé und nicht zuletzt Frontmann und Sänger Mirco Moritz, der als Entertainer locker durch das Programm führte. Sie alle kennen sich schon lange, spielen in dieser Formation allerdings erst seit Anfang 2015 und covern seitdem vor einer stetig wachsenden Fangemeinde Songs von U2, Phil Collins oder Michael Jackson.

Ein buntes Programm und viele von Band und Orchester gemeinsam gespielte Titel waren von Beginn an das Ziel der Programmauswahl. Daher konnte man die Musiker im Laufe des Abends in unterschiedlichsten Konstellationen erleben, und sämtliche Solisten hatten mit Orchester und Band jeweils „satten Sound im Rücken“. So ergänzten die Blechbläser die Band bei „Battle without Honour or Humanity“, Matthias glänzte an der E-Gitarre beim vom SBO gespielten „Still got the Blues“. Janine Best veredelte mit ihrem Alt-Sax-Solo „Purple Rain“, und Dirk hatte am Keyboard flinke Finger bei „Skandal im Sperrbezirk“, der Einleitung zu einem anspruchsvoll arrangierten „Neue Deutsche Welle“-Medley des SBO. Ähnlich harmonierte es bei den zahlreichen Gesangstiteln: Mal sang Thea mit Mirco und SBO in „Abenteuerland“ oder solistisch im sehr melodischen „The Living Years“, mal Clara Holly, die ein starkes Debüt am Gesangmikro gab, mit Thea in „Don’t Stop Believin“, oder auch Mirco mit dem SBO in „Music“, der mitreißenden Zugabe. Mit „Have you met Miss Jones“ war sogar noch Zeit für einen Swing-Klassiker, dessen Tenor-Sax-Solo Niklas Gogolok genauso gekonnt präsentierte wie zuvor schon Marvin Meudt und Florian Raab ihre Soli am Flügelhorn und Alt-Saxofon. Ein Höhepunkt war „Belfast Child“, erstmals von Supagroove mit Unterstützung von Stefanie Hoidn an der Soloflöte und dem Schlagzeugregister präsentiert.

Theo Ferdinand, Vorsitzender des MV Holler, bedankte sich bei allen Helfern auf, vor und hinter der Bühne, die unter der Gesamtorganisation von Marius Ferdinand standen. Clara Holly präsentierte den Silbermond-Hit „Irgendwas bleibt“, was eine perfekte Vorlage für ein Fazit des Abends ist: Sinfonische Blasmusik und Coverband können sehr gut miteinander.

Denn was alle Akteure vereint, sind die Freude an selbst gemachter Musik und die Bereitschaft, eine Veranstaltung in dieser Größenordnung gemeinsam und zudem für eine sinnvolle Sache ehrenamtlich zu stemmen. Es ist für alle Mitwirkenden nur ein Hobby, und Familie, Schule, Ausbildung, Studium und Beruf kommen natürlich an erster Stelle. Sängerin Thea Gharibian: „Projekte wie diese sind schon aufwendig. Aber wenn es dann wie heute Abend läuft, fällt es deutlich leichter, mögliche Gedanken ans Aufhören gerne weiter zu verschieben.“

Westerwälder Zeitung vom Freitag, 21. Juni 2019